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Karin und Manfreds Wasserseite

Anlage für Elsa, Toni und Lottchen in Berlin

Wasser:
Florida- und Hyroglyphen-Schildkröten gehören zur Familie der Pseudemis und sind deshalb auch pflanzlicher Kost sehr zugetan. Außerdem sind sie schlicht ‚verfressen'! Sie bekommen bei uns (alle drei zusammen) täglich zwei Mahlzeiten. Morgens Kopfsalat (4-5 Blätter), Feldsalat (50 g) o.ä. Abends gibt es dann abwechselnd Sticks, Gammarus oder Trockenfisch (jeweils 1-2 Tassen). Reste oder Krümel, die zu klein sind, werden von den 50 - 60 Fischen, die mit in dem Aquarium leben, vertilgt. Frischen oder gar lebenden Fisch mögen unsere Schildkröten überhaupt nicht. Die Hauptgefahr für die Fische sind die Paddel oder die Krallen der Schildkröten, wenn sie ihnen zu nahe kommen. Kleine Fische wie Zebra-Bärblinge, Bitterlings-Barben oder Schwertträger haben es da leichter als größere, wie Regenbogen- oder Fadenfische, die dadurch schon verletzt oder getötet wurden.
Ein blauer Fadenfisch hatte eines Tages eine Wunde, einen Kratzer, an der Seite. Der Fisch ist etwa 10 cm groß, der Kratzer war ca. 5 mm lang. Die Stelle war blutig, die Schuppen fehlten. Obwohl wir keinerlei Medikamente o.ä. zugesetzt haben, ist der Fisch nach ein paar Wochen völlig genesen, was doch sehr für die Wasserqualität spricht. Die ersten Fische bei den Schildkröten waren ein Dutzend Schwertträger. Darunter befand sich auch ein schwangeres Weibchen.
5 Jungfische haben sich in wenigen Wochen zu 2-3 cm großen ‚Halbstarken' entwickelt. Wir haben nicht eingegriffen, um dies zu unterstützen. Auch dies spricht für den Lebensraum.
Allerdings haben wir es aufgegeben, an ‚weißes' Wasser zu denken. Unser Wasser ist gelblich, grünlich, bräunlich. Es sieht eher wie ein Waldsee aus. Und so riecht es auch: erdig. Es ist jedoch nicht trübe. Dabei ist es ziemlich hart, bei relativ niedriger Karbonat-Härte, und hat einen stabilen pH-Wert von 7,5. Ammonium- und Ammoniak-Ionen sind praktisch nicht nachzuweisen, der Nitrit- und Nitrat-Gehalt sind vertretbar. Die Temperatur liegt bei 27°C. Algen-Probleme sind uns unbekannt, weil es im Wasser doch relativ dunkel ist. Der Standort ermöglicht es der Sonne nur von Mai bis Juli morgens ein wenig in das Becken zu scheinen. Die Leuchtstofflampen hängen 60 cm über dem Wasser. Ein Drittel ist von dem Landteil abgedeckt, die Platten beschatten den unteren Bereich zusätzlich. Für Wasserpflanzen dürfte es damit zu dunkel sein, abgesehen davon, daß sie in kürzester Zeit aufgegessen wären. Jedoch eignet sich das Wasser vorzüglich zum Blumengießen. Alle Zimmer- und Balkonpflanzen gedeihen viel prächtiger als früher (auch Hydrokultur). Die enorme Nährstoffbelastung des Wassers macht natürlich auch einige Arbeit bei der Pflege. So setzen sich z.B. die Filterschläuche regelmäßig mit einem Gemisch aus Eiweißstoffen und Schlick zu. Als Filter arbeiten 2 Eheim professional II 2028 mit je 1000 l/h Leistung, die konventionell nach Gebrauchsanweisung gefüllt sind. Lediglich der Feinfilter wird nicht verwendet, da er ständig erneuert werden müßte. Zusätzlich arbeitet ein kleiner Eheim professional 2322 (300 l/h) mit eingebauter Heizung, der nur mit feinem Filterschwamm und feiner Watte bestückt ist. Alle 5 Tage werden entweder die drei Filter oder alle Schläuche gereinigt. Bei jeder Reinigung wird außerdem ein Viertel des Wassers (ca. 100 l) gewechselt. Das wohl wichtigste Gerät, das man braucht, um ein Umkippen des Wassers zu vermeiden, ist eine Luftpumpe. Wir belüften mit 150 l/h über drei Sprudelsteine, die im Becken verteilt sind. Die Filter riechen auch dann noch frisch, wenn sie total verschmutzt sind, was die Arbeit viel angenehmer macht. Wenn man bedenkt, daß die Fähigkeit des Wassers Sauerstoff aufzunehmen mit zunehmender Temperatur rapide abnimmt, kann man Schildkrötenbecken, gar nicht genug belüften.