(Wir bekommen kein Geld für Werbung von Firmen, deren
Namen wir hier nennen. Wir nennen nur Hersteller und Verkäufer,
deren Produkte hochwertig und günstig sind, da die Preisunterschiede
erheblich sind und Kröten nicht darunter leiden sollen, wenn man
keinen günstigen Anbieter für ein Produkt findet, auf das
sie dringend angewiesen sind.)
Komplett-Ausstattung:
Einkaufsliste: Becken mit 1.20 m mal 50 cm
(bis 20 cm Panzerlänge) oder 1.50 cm mal 50 cm (bis 30 cm Panzerlänge),
Landteil (bis 20 cm Panzerlänge: 40 cm Länge, bis
30 cm: 50 cm Länge),
3 Abdeckscheiben aus Glas oder Plexiglas, Thermometer
(Scheibenthermometer, für größere Anlagen Schwimmbadthermometer)
Eheim-Professional-Außenfilter mit der fünf-
bis siebenfachen Umwälzung des Beckeninhaltes pro Stunde (Volumenberechnung
des Aquariums: Länge mal Breite mal Höhe) mit Eheim-Tonröllchen
und feinen und groben blauen Filtermatten, Sauerstoffsprudelstein
mit Pumpe (Eheim 200-400 je nach Beckengröße mit
blauer poröser Ausströmerkugel, Silikonschlauch), Stabheizung
mit Grad-Celsius-Einteilung (Tetra, Vitakraft, JBL), Lampe:
Osram-Ultravitalux mit 300 Watt mit Keramikfassung oder ersatzweise
ZOOMED Powersun mit 160 Watt mit Keramikfassung (z.B. von reptilica.de),
besser noch mit einer eine Alu-Ferkellampenfassung (zu kaufen bei Raiffeisen-Landhandel)
oder notfalls HQI- Lampe mit 70-150 Watt und neuem Brenner mit 6000
Kelvin (Lichtfarbe des Mittagslichts; 5200 K gehen auch) ohne
UV-Stopp (oft als UV-ex bezeichnet), evtl. zusätzlich
Bilstein-Keramikwärmelampe mit Keramikfassung
Sinnvoll: FI-Schalter (schaltet den Strom bei
Kurzschluss ab); im Elektrohandel
Überflüssig/gefährlich: Pflanzen (werden gefressen
und wickeln sich um den Ansauger des Filters) und Fische
(werden gefressen und leiden unter schlechter Wasserqualität) und
Kies (fördert extrem das Auftreten von Fadenwürmern,
Augenentzündungen durch Unsauberkeit, verschlechtert durch Ansammlung
von Futterresten die Wasserqualität)
Aquarien
Für die Wasserschildkrötenhaltung braucht man ein ausreichend
großes Becken mit Landteil und Abdeckung aus Glasplatten. Alle
Becken müssen nachts ganz abgedeckt werden (sonst droht erfahrungsgemäß
eine Lungenentzündung), tagsüber teiloffen unter der Zoomed-Powersun-
oder HQI-Lampe). Maße siehe unten. Nachts einen kleinen Belüftungsschlitz
von 0,5 cm auf einer Seite lassen (wenn beide Seiten Belüftungsschlitze
haben, hat man einen Kamineffekt und es gibt Zugluft, was gleichfalls
Lungenentzündung erzeugt). Unter der UV-Lampe mit 300 Watt, notfalls
auch 160 Watt wird kegelförmig wärmere Luft erzeugt, so dass
die Wasserschildkröten keine kalte Luft einatmen müssen, denn
bei mehr als 5 Grad Unterschied zwischen Wasser und Luft kommt es bereits
erfahrungsgemäß zu einer Lungenentzündung. Wenn die
UV-Lampe allerdings nachts aus ist, muss das Becken komplett abgedeckt
werden (bis auf besagten Lüftungsschlitz), da dann ja die Lampe
nicht mehr die Luft erwärmt. Becken ohne Abdeckung haben zudem
Schimmel im Raum zur Folge (und somit gesundheitliche Gefahren für
Menschen) sowie höhere Energiekosten für die Beheizung.
Aquariengröße: für Kröten bis
20 cm Panzerlänge: 1.20 m mal 50 cm laut Mindesthaltungsbedingung
des Landwirtschaftsministeriums
für Kröten bis 30 cm Panzerlänge: 1.50 m mal 50 cm laut
Mindesthaltungsbedingung des Landwirtschaftsministeriums
Höhe: mindestens 50 cm, besser 60 cm oder mehr
Glasstärke: 1 cm (ist besser für die Hausratversicherung),
unter 1.20 m geht notfalls auch 0.8 cm
Querstege: bis 1.20 cm bei 1 cm Glasdicke muss ein
Quersteg, ab 1.50 cm müssen zwei Querstege eingeklebt werden
Silikon: nur Aquariensilikon
Auslüftung Aquariensilikon: 24 Stunden
Wasserwechsel: ¼ pro Woche, ab 50 % Wasserwechsel
Biostarter-Bakterien (Zoogeschäft) ins Wasser geben, da dann die
Nitrobakter-Bakterien aufgrund des Chlorgehaltes unseres Leitungswassers
tot sind und schnell wieder zugeführt werden müssen, sonst
hat man keine biologische Filterung mehr.
Wasserhöhe: je nach Beckenhöhe: bei 50 cm
Höhe 30 cm, bei 60 cm max. 40 cm Wasserhöhe
Landteil: (am besten vom Glaser wegen Entgratung der scharfen
Kanten, sonst gibt es Schnittwunden)
Länge/Breite: Die Länge des größten
Tiers in ausgewachsenem Zustand (siehe Fotounterseiten) inkl. Beinen
und Kopf dient als Maß für die Länge des Landteils.
Er geht über die gesamte Breite des Beckens und muss noch Abstand
zur Wasseroberfläche zwecks Luftholen und Schwimmen haben. Sonst
geht Schwimmraum verloren..
Struktur: Als Kletterhilfe dienen für den Landteil
in Aquariensilikon eingelegte kleine Kiessteinchen (Algen regelmäßig
abspülen).
Aufgang: aus Glas mit entgrateten Querstreifen aus
Glas, die mit Aquariensilikon aufgeklebt werden, Glasstreifen flach
halten, sonst wird der Bauchpanzer beschädigt. Bei kleinen leichten
Kröten (Indianerzierschildkröten u.ä. unter 1 kg Gewicht)
gehen auch Querstreifen aus Aquariensilikon auf dem schrägen Aufgang
bzw. man kann feinen Kies in noch feuchten Aquariensilikon, den man
auf den Aufgang gestrichen hat, drücken und dort aushärten
lassen. Achtung: Kork verrottet und hält Futterreste
und führt zu Wurmbefall, Steine sind als Schräge ungeeignet.
Alternative: Edelstahlbleche belegt mit Kunstrasenmatten aus dem Baumarkt
(Edelstahlbleche mit Löchern versehen und Kunstrasenmatten mit
Nylonschnur festbinden; Dreck von Zeit zu Zeit unter den Matten wegspülen!).
Wir haben Landteile aus zertifiziertem Tropenholz, das verrottungsfest
ist. Normales Holz schimmelt, auch Savannenholz ist nicht geeignet.
Unterstützung des Glasaufgangs: Glaskeil vom Glaser
zurechtschneiden lassen, sonst stürzt der Aufgang ab.
Achtung: der Landteil muss unterschwimmbar sein, d.h. die Wasserschildkröten
müssen auch darunter Luft holen können, sonst geht Platz verloren!!!
Abdeckung:
Material: Glas, Plexiglas
Anzahl: 3 Scheiben (eine bleibt tagsüber unter
der UV-Hängelampe offen, nachts werden alle drei aufgelegt), 0,5
cm Lüftungsschlitz auf nur einer Seite lassen.
Alternativen zum Glasaquarium:
-Plexiglasbecken mit Aquariensilikon verkleben, Aufgang
wie beim Glasbecken beschrieben, aber aus Plexiglas, Struktur des Landteils
wie beim Glasbecken beschrieben.
-Teichwannen aus dem Garten- oder Baumarkt
Nachteil: müssen umbaut werden, da sie sich sonst,
wenn aus PE, zu stark nach außen ausbeulen
Umbau: Holz in passender Länge unter den Rand der Wanne stemmen,
in zwei „Ringen“ Holz mit den senkrechten Platten verschrauben
(so ähnlich wie ein Weinfass)
Landteil: Plexiglas einkleben wie bei Glasaquarien
beschrieben
Abdeckung: wie bei Glasaquarien beschrieben
Achtung: für Schnapp- und Weichschildkröten Becken
ringsum mit schwarzer Kunststofffolie bekleben, da sie sonst gegen die
Wände schwimmen bzw. sich den Kopf verletzen. Es kommt ohne die
dunkle Folie zu tödlichen Schädelbrüchen. Das liegt an
der Geschwindigkeit, die Weichpanzerschildkröten beim Schwimmen
und Schnappschildkröten beim Zuschnappen erreichen.
Filter:
Aquarienfilter: Eheim Professional-Außenfilter
(Vorteil: langlebig, Ersatzteile: Achse, Dichtungsringe; für die
Reinigung des Filters muss kein Wasser mit dem Mund angesaugt werden)
mit der fünf-siebenfachen Umwälzung des Beckens pro Stunde
(Rechenbeispiel: 400 l : 2000 l Umwälzleistung, von Eheim gibt
es 900 l- und 1200 l-Filter). Zwei Filter zu betreiben hat den Vorteil,
dass auch wenn einer ausfällt, immer noch einer in Betrieb ist.
Innenfilter haben nicht genügend Kapazität mangels Fläche,
sind nur mit Schaumstoff gefüllt, haben demnach keine biologische
Filterung und führen schnell zu sehr hohen Nitratwerten, die Pilz
und Augenentzündungen zur Folge haben.
Befüllung: unten Eheim-Tonröllchen, dann
feine blaue und oben grobe blaue Eheim-Filtermatten
Reinigung: normal: alle 2 Monate bei fünffacher
Umwälzkapazität des Beckeninhaltes durch den Filter, bei weniger
Filterkapazität muss öfter gereinigt werden (bei dreifacher
Umwälzleistung des Beckeninhaltes muss der Filter schon alle 2
Wochen gereinigt werden (noch öfter reinigen tötet die Bakterien,
die auf den Tonröllchen leben und die die biologische Wasserreinigung
übernehmen).
Filter für große Anlagen ab 1000 l: Oase-Pumpe
(Aquamax ab 5000 l und Oase-Mattenfilter; Vorteil: am langlebigsten)
Aktivkohle: nimmt Gelbstich und Geruch; muss alle 3
Monate gewechselt werden; gibt es von Eheim als Pellets mit passenden
weißen Netzsäckchen; ist bei Wasserschildkröten nicht
zu empfehlen, da sie sehr schnell gesättigt ist, d.h. schnell verstopft
und dann die Schadstoffe wieder abgibt.
Sauerstoffsprudelstein:
Eheim 200-400 (es sollte immer ein Rückschlagventil gegen Auslaufen
des Beckens eingebaut werden) je nach Beckengröße mit blauer
poröser Ausströmerkugel mit blauem Silikonschlauch als Meterware
(bleibt elastisch). Unbedingt notwendig, weil die Nitrobacter-Bakterien
im Filter sauerstoffliebend sind und das Wasser auch so gut verwirbelt
wird (hilft gegen die Kahmhaut auf der Wasseroberfläche
nach dem Füttern).
Heizung:
Ausstattungsmerkmale: Grad-Celsius-Einteilung (Tetra,
JBL, Vitakraft), Plastikumhüllung (Ersatzteil, schützt vor
Beschädigungen; es gibt auch Eheim-Thermofilter mit integrierter
Heizung)
Größe: je nach Beckengröße (1
m Länge: 100 Watt, bis 1.50 m: 150-300 Watt, ab 1.50 m: 300 Watt
Teichheizung für die sommerliche Krötenhaltung (schützt
vor kalten Nächten): Titanheizstab mit 300 Watt in Flachwasserteil
legen; mit 5 cm Abstand zur Teichoberfläche Styropor darüber
anbringen, da sonst der Luft-Wassertemperaturunterschied zu groß
ist und sie sich so sogar im Sommer erkälten können.
Beleuchtung:
am besten geeignet: - Osram Ultravitalux mit 300 Watt,
Abstand ca. 50 cm (Temperatur messen; nicht mehr als 38-45 Grad). Jedes Jahr die UV-Birne austauschen. Für
größere Anlagen kann man auch mehrere Osram-Vitalux-Lampen
mit je 300 Watt anbringen (ab 2000 l). Die Osram Vitalux führt
bei einem Abstand von ca. 50 cm nicht zu Augenschäden. Bei uns
sind im Moment 3 Osram Vitalux mit je 300 Watt vorübergehend im
Einsatz, weil die Transformatoren der zwei 400 Watt-HQI-Lampen die sommerliche
Hitze unter der Decke unseres Tropenhauses nicht vertragen haben. Sie
werden jetzt umgebaut; die Trafos werden ausgebaut und extern in ein
Gehäuse gebaut, das dann tiefer liegt.
gut geeignet: - Hobby UV-Lampe mit 160 Watt in Keramikfassung
(die Birne wird heiß). Über den Landteil im Abstand von 30-40 cm hängen
(unter der Birne muss die Temperatur auf der Oberfläche des Landteils
38-45 Grad betragen). Die UV-Birne muss jedes Jahr ausgetauscht werden.
mittelmäßig geeignet: - HQI-Lampe mit 150 Watt, am besten neu oder zumindest mit neuem Leuchtmittel
(„Brenner) mit 5200-6000 Kelvin Lichtfarbe und OHNE UV-Stopp (als
UV-Ex bezeichnet), der Brenner muss jedes Jahr ausgetauscht werden,
sonst findet keine UV-Abgabe mehr statt und die Brenner platzen. Brenner
bietet Arcadia an (5200 k, 70 Watt, 39,90 bei reptilica.de als Beispiel).
HQI-Lampen gibt es z.B. bei ebay).
Achtung: ungeeignet: Reptilien-Neonröhren: ihr UV-Anteil
ist durch Verbrennungsprozesse im Innern der Neonröhre nach wissenschaftlichen
Untersuchungen bereits nach 2 Monaten verbraucht; die Hersteller empfehlen
zwar einen Wechsel nach sechs Monaten, aber das reicht nicht aus. Ohne
ausreichendes UV-Licht kommt es sehr schnell zu Rachitis (Vitaminmangel)
und einem geschwächten Immunsystem. Zudem gibt der Hersteller JBL
selber in einem Informationsheft an, dass die UV-Abstrahlung der Reptilienneonröhren
umso mehr abnimmt, je wärmer die Luft im Becken ist.
Achtung: zusätzlicher Einsatz einer Bilstein- oder JBL-Keramik-Wärmelampe
mit zugehöriger Keramikfassung ist nötig, wenn an der Oberfläche
des Landteils keine 38-45 Grad erreicht werden! Evtl. reicht auch für
tagsüber eine 100 Watt-Glühbirne (auf genügend Abstand
achten mit Thermometer nachmessen)
In vielen Becken sieht man Kies.
Den können wir nicht empfehlen, weil sich in Kies Futterreste
sammeln und es nur in kiesbefüllten Becken zu Wurmbefall kommt.