Bei gleichzeitigem Fischbesatz ist der Kescher erst recht erforderlich.
Evtl. ist auch eine Pflanzenzange bei grossen Aquarien sehr hilfreich,
sowie auch schonmal eine Schere und eine Pinzette gebraucht werden.
Dann wäre noch zu überlegen, ob Wasseraufbereitungsmittel
und Bakterienpräparate bereit gehalten werden sollten, da diese
Dinge, wenn sie benötigt werden, meistens nicht sofort beschafft
werden können.
Aktivkohle
- muss nicht sein - wenn doch, bitte beachten:
Herstellerangaben sind korrekt und sehr
wichtig. Bei Aktivkohle ist es Tatsache, dass kurz nach Sättigung
derselben ein hohes Mass an aufgenommenen Schadstoffen an das Aquarium
zurückgegeben werden. Also besser nicht experimentieren, denn
die Dosierung bei Abgabe der Schadstoffe ist erheblich höher
als bei der Aufnahme, von daher als höchst gefährlich für
die Tiere einzustufen. Gebräuchliche Kohlen arbeiten zwischen
4 und 8 Wochen im Aquarium und diese Zeit sollte nicht überschritten
werden. Ich setze selten Aktivkohle ein, aber wenn, dann nur halb
so lange, wie es der Hersteller empfiehlt. Der eigentlich Sinn von
Aktivkohle ist, Restbestände von Medikamenten und Schadstoffe
aus dem Wasser auszufiltern. Dabei wird das Wasser zwar kristallklar,
aber leider nicht von allen Schadstoffen befreit.
Wasser,
welches nicht ständig mit Altivkohle gefiltert wird, riecht auch
nicht, es ist lediglich ein bißchen gelb eingefärbt, aber
das macht nichts. Fischen geht es darin sehr gut, die sind in der
Regel noch empfindlicher als Kröten und pflanzen sich in einem
unserer Krötenbecken fort, was für die Wasserqualität
spricht. Kristallklares Wasser sieht gut aus, muss aber lange nicht
so sauber wie leicht verfärbtes oder eingetrübtes Wasser
sein. Eine Tatsache, die uns auch beim Zoohändler immer wieder
täuscht, denn dort wird Aktivkohle verbraucht wie in Omas altem
Koksofen.
Der
Wasserwechsel ist nicht ganz so einfach, hierzu ein Tip wann, wie
oft und wieviel Wasser wechseln:
Der Wasserwechsel muss gemacht werden, um
entstandene Schadstoffe aus dem Wasser zu entfernen.
Durch Futterreste und Fäkalien
der Wasserschildkröten gelangen eiweisshaltige Stoffe ins Wasser.
Diese werden durch biologische und chemische Prozesse in zum Teil
giftige Zwischenprodukte umgewandelt.
Den
Ablauf der Schadstoffentwicklung beschreibt die Stickstoffkette:
Erstes Produkt der Stickstoffkette sind die eiweisshaltigen Futter-
und Pflanzenreste. Diese werden teils chemisch und teils bakteriell
in Ammonium bzw. Ammoniak umgewandelt. Ammonium kommt überwiegend
als Zwischenprodukt vor und ist ein eher ungiftiger Nährstoff
für Pflanzen. Bei Ph-Werten deutlich über 7,0 wird daraus
aber Ammoniak. Ammoniak ist giftig für Fische und andere Tiere.
Beides wird im zweiten Schritt durch die Nitrosomonas-Bakterien zu
Nitrit umgewandelt. Nitrit ist ebenfalls giftig, stellt aber in einem
funktionierenden System nur eine Zwischenstufe da, welche einen Wert
von 0,1mg je Liter Wasser nicht übersteigen sollte. Die Nitrobacter-Bakterien
wandeln das Nitrit weiter in Nitrat um. Nitrat ist nicht giftig und
wieder ein guter Nährstoff für Pflanzen. Erst ab höheren
Konzetrationen ist Nitrat in der Lage sich wieder zu Nitrit aufzuspalten
und wird dann wieder giftig. Daher sollten Konzentrationen von 50mg
Nitrat je Liter nicht überschritten werden. Nitrat als Endprodukt
der Stickstoffkette kann nicht weiter umgewandelt werden und sollte
daher entfernt werden. Es kann zum einen durch Pflanzenbecken als
Biostufe natürlich und einfach entfernt werden, aber muss auf
jedenfall auch durch den Wasserwechsel entfernt werden.
Bei
Wasserschildkröten entstehen besonders viele Schadstoffe, darum
muss häufiger als bei Fischen gewechselt werden:
2 mal in der Woche wechselt man 30% des Aquariumwassers. Sollte man
den Filter mal reiningen müssen, fällt der Wasserwechsel
aus. Mit der Mulmglocke wird der Boden und evtl. vorhandener Bodengrund
von den groben Schmutzpartikeln befreit. Falls erforderlich, vorher
den Filter ausstellen und nachher das Einschalten nicht vergessen.
Die gleich Menge wird anschliessend mit Frischwasser wieder aufgefüllt.
Sinnvoll ist es, sich die Daten im Kalender zu notieren, um immer
gleichmässige Wechsel-Intervalle zu erreichen. Zusätzlich
kann man jeden Tag ein paar Liter des Wassers nehmen, um damit die
Blumen zu düngen, denen tut das sehr gut. Diese Menge wird dann
mit Frischwasser wieder aufgefüllt.
Zusätzliche
Maßnahmen zu besserer Wasserqualität
Man sollte den Bakterien auch durch Zugabe von Sauerstoff ( Luftsprudelstein
) bessere Bedingungen schaffen, so das sie auch grössere Wasserwechsel
( bis 30% ) überstehen.
Auch die Abbauleistung wird durch Besprudelung gesteigert. Sollte
einmal eine noch grössere Menge des Wassers gewechselt werden
müssen, so kann man dann mit Bakterienpräparaten ( Cycle
etc. ) nachhelfen. So ist die biologische Abbauleistung nicht so schnell
gefährdet.