Sumpfschildkröten
vergraben ihre Eier auch im Terrarium. Wasserschildkröten: Stellen Sie am
besten eine mit Sand gefüllte Kiste so neben das Aquarium, dass die Schildkröte
das Wasser verlassen und über eine Rampe in die Kiste hineinklettern kann.
Die Sandhöhe entspricht der Panzerlänge. Durch geeignete Aufbauten, z. B.
aus Plexiglas müssen Sie dafür sorgen, dass das Weibchen nicht abstürzen
kann. Nach der Eiablage nehmen Sie die Eier - es können bis zu sechs Stück
und mehr sein und markieren sie mit einem wasserfesten Filzstift an der
Oberseite.Die Eier dürfen während der gesamten Brutdauer
nicht mehr gedreht werden, da der Keim sonst von seinem Dotter erdrückt
wird und abstirbt. Hilfreich ist auch die Numerierung der Eier, falls es
zu mehreren Eiablagen über einen längeren Zeitraum kommt. Sie erleichtert
Ihnen später die Beurteilung, wann in etwa mit dem Schlupf der Jungtiere
zu rechnen ist. Als Brutbox dient eine Klarsichtdose aus Kunststoff.
Den Boden 5 mm hoch mit Wasser füllen und zur Hälfte mit Vermiculit (Isolationsstoff
aus der Baubranche) auffüllen. Die Eier zur Hälfte in das Vermiculit betten
und die Dose mit einem passenden Deckel verschließen. Im Innern der
Dose entwickelt sich die notwendige Luftfeuchtigkeit von 98 %. Lüften Sie
den Deckel einmal täglich mit drei bis vier kurzen Schwüngen, um Frischluft
in die Brutkammer zu fächeln. Achten Sie auch darauf, dass das Kondenswasser
am Deckel nicht auf die Eier tropft. Sie könnten absterben, wenn sie zu
nass werden. Die Dose deshalb mit einer Seite etwa auf eine Streichholzschachtel
oder einen ähnlich hohen Gegenstand stellen, so dass sie insgesamt
schräg steht und das Kondenswasser am Inneren des Deckels zur Kante hin
ablaufen kann. Die Luftfeuchtigkeit sollte 95 bis 100% betragen. Manche
Schildkröten legen nur einmal Eier ab, andere in Abständen von 5 bis 14
Tagen. Das Schlüpfen der Jungtiere erfolgt nach 30 Tagen, kann jedoch bei
Schmuckschildkröten 90 Tage, in einigen Fällen 120 Tage dauern.
Sind
die Eier befruchtet oder unbefruchtet?
Ob ein Schildkrötenei befruchtet ist oder nicht, lässt sich durch folgenden
kleinen Test leicht feststellen: Halten Sie das Schildkrötenei mit
der Markierung nach oben zwischen Daumen und Zeigefinger. "Durchleuchten"
Sie das Ei mit Hilfe z.B. einer Schreibtischlampe. Bei befruchteten
Eiern erkennen Sie jetzt im Inneren anfangs Blutgefäße, im späteren Entwicklungsstadium
einen größer werdenden dunkleren Innenbereich. Unbefruchtete Eier zeigen
zwei unterschiedlich helle Bereiche, nämlich eine ganz helle Luftblase
und eine etwas dunklere Partie, die aus einem trocknenden Dotter besteht.
Befruchtete Eier nehmen darüber hinaus an Gewicht zu, während unbefruchtete
durch Austrocknung langsam leichter werden. Machen Sie sich keine Vorwürfe,
wenn ein Embryo im Ei abstirbt. Das hat in der Regel nichts mit der künstlichen
Erbrütung der Eier zu tun. Vielmehr liegt es oft daran, dass das Elterntier
unzureichend mit Vitaminen oder anderen lebenswichtigen Stoffen versorgt
war und der Embryo durch den Mangel dieser Stoffe im Ei schwach bleibt und
letztlich abstirbt. Das kann auch noch kurz vor dem Schlupf geschehen.
Sollten Sie derartiges erleben, dann überprüfen Sie Ihre Haltung genau,
und verbessern Sie die Versorgung des Muttertieres mit Vitaminen, Spurenelementen
und natürlichem Sonnenlicht.
Aufzucht
der Jungtiere
Der Schlupfvorgang dauert bei Schildkröten ein bis drei Tage. Lassen Sie
die Tiere während dieser Zeit unbehelligt. Die Jungen können darüber hinaus
auch noch einige Tage in der Brutbox bleiben, bis ihr Dottersack am Bauchnabel
zurückgebildet ist. Voraussetzung ist natürlich, dass die Brutkammer groß
genug ist. Die frisch geschlüpften Jungtiere werden grundsätzlich getrennt
von den Elterntieren aufgezogen. Die Lebensbedingungen wie Lichtverhältnisse,
Temperatur und Futter sind mit denen der erwachsenen Tiere identisch. Allerdings
fressen die Jungtiere nicht gleich nach dem Schlupf. Etwa eine Woche
wird vergehen, bis sich ihr Stoffwechsel von der Verdauung des Dotters auf
die Verdauung fester Nahrung umgestellt hat. Das Futter sollten Sie klein
schneiden, damit es für die Jungtiere gut zu greifen ist. Sorgen Sie
für eine geregelte Kalk- und Vitaminzufuhr. Übertreiben Sie die Vitaminversorgung
jedoch nicht! Sie wirkt sonst ebenso schädlich wie eine Unterversorgung,
und Ihre jungen Schildkröten könnten krank werden. Hinweis: Im Sommer können
Sie junge Sumpf- und Wasserschildkröten mit lebenden Wasserflöhen, Bachflohkrebsen,
Roten Mückenlarven und Fischfleisch ernähren.
Die Brutkammer
besteht aus einem Kunststoffaquarium, in dem zwei Ziegelsteine hochkant
plaziert sind. Bis kurz unter die Oberkante der Ziegelsteine Wasser
auffüllen. Auf die Ziegelsteine eine Klarsichtkunst-stoffdose stellen,
in der die Eier liegen. Das Wasser mit einem einfachen Aquarienheizer erwärmen,
so dass eine Kammertemperatur von 28 Grad Celsius entsteht. Das Aquarium
mit einer Glasscheibe abdecken und durch Einschieben eines kleinen Holzkeiles
schräg stellen, so dass Kondenswasser an der Scheibenunterseite abfließen
kann.